SonnenWind

(Klangskulptur)

SonnenWind …
… ist eine Beschwörung unseres Muttersterns. Eine von zwei Ventilatoren betriebene Windorgel wird von vier-kanaligen Lautsprechereffekten (als Metapher für vier Himmels- resp. Windrichtungen) begleitet, die sich klanglich an der Sonifikation des „solar ionic wind“ der NASA-Space-Recordings orientieren.

Definition
Als Sonnenwind wird der Strahlendruck der Sonne bezeichnet, der mit ca. 500 km/s mit der Magneto- und Ionosphäre der Erde kollidiert. In der Nähe der beiden Pole wird dadurch das Nord- bzw. Polarlicht erzeugt.

Konzeption
Die Skulptur orientiert sich an einem großen interdisziplinären Themenkomplex, in dem vier spezifische Begriffe zu einer zeitgemäßen Form von „Programmmusik“ miteinander verwoben werden: Natur–Mystik–Technik–Musik.

Programm
Das Ausgangsthema »Natur« betrachtet die gesamte Himmelsmechanik als universell angelegte Installation. Neben sichtbaren Himmelserscheinungen greift »Mystik« die historische Vorstellung auf, dass der Verlauf von Gestirnen Töne erzeugt, die für das menschliche Ohr nicht bestimmt sind. Musica speculativa (Antike), Sphärenmusik (Renaissance) und Sonifikation (20. Jahrhundert) nahmen sich bislang dieser Auffassung an. Letztere steht für den Fortschritt der »Technik«, die es u. a. erlaubt, Interaktionen des irdischen Magnetfeldes mit dem Strahlendruck der Sonne zu messen, zu speichern und in einen hörbaren Bereich zu transponieren. Inspiriert von der Klanglichkeit solcher Space recordings lassen sich solche „Messergebnisse“ ästhetisch überformen, wodurch sie in den Bereich der »Musik« eindringen. Ihre synthetische (=tontechnische) Nachbildung (zum Teil durch Flanger-Effekte) wird mit musikalisierten Windeffekten einer skulpturalen Windorgel angereichert.